Artikel und Studien
Biophotonen und Therapie mit Softlasern
Die Entdeckung der Biophotonen
Im Jahre 1922 machte der Biologe Alexander Gurwitsch eine bahnbrechende Entdeckung, als er zwei junge Zwiebelwurzeln aneinanderlegte: Zellen der einen Zwiebel teilten sich genau an jener Stelle besonders heftig, auf die die Spitze der zweiten Wurzel gerichtet war. Das Phänomenen blieb aus, wenn Fensterglas, das UV-Licht absorbiert, die Knollen trennte. Neutrales Quarzglas hingegen hatte keinen Effekt. Gurwitschs Vermutung: Von den Zwiebeln wird eine bis dahin unbekannte Strahlung ausgesandt.
Erst über 50 Jahre später konnten der Biophysiker Popp und seine Forschungsgruppe diese Vermutung experimentell bestätigen. Menschliche, tierische und pflanzliche Zellen senden tatsächlich Licht aus, sogenannte Biophotonen, und setzen sie so in die Lage, auch über größere Entfernungen hinweg Informationen auszutauschen. Diesen Informationsaustausch belegt ein weiteres verblüffendes Experiment aus jüngerer Zeit, das dem Gurwitsch-Experiment ähnelt:
Zwei Gläser mit frischem Schweineblut werden nebeneinander gestellt. In das eine Glas wird ein Erreger geträufelt, das Blut reagiert mit der Bildung von Antikörpern. Nichts Außergewöhnliches! Doch dann kann man im Labor beobachten, daß auch das Blut im zweiten Glas Antikörper produziert, obwohl keine Erreger hinzugefügt wurden. Ausnahme: eine lichtundurchlässige Wand trennt die beiden Gläser. In diesem Fall entstehen im zweiten Glas keine Antikörper.
Daß tatsächlich Licht Grundlage der Signalübermittlung ist, konnte 1976 mit empfindlichen Photodetektoren, sogenannten Photomultipliern, zweifelsfrei nachgewiesen werden. Zwar ist die Intensität dieses Lichts äußerst gering, vergleichbar einer Kerze in 10km Entfernung. Dafür besitzt es aber eine Eigenschaft, die es für Informationsübermittlungen prädestiniert. Es strahlt nämlich nicht chaotisch, sondern phasenstabil wie Laserlicht. Der physikalische Fachausdruck für den hohen Ordnungsgrad dieser Lichtwellen heißt 'Kohärenz'. Nur aufgrund dieser Kohärenz lassen sich z.B. räumliche Informationen über ein Objekt mittels eines Hologramms speichern und schließlich wieder sichtbar machen. Inzwischen erhärten zahlreiche Experimente, in Deutschland, Polen, Japan und China durchgeführt, die Theorie eines lichtvermittelten Informationsaustauschs, womit ein neues Kapitel für ein erweitertes Verständnis biologischer Vorgänge aufgeschlagen wurde.
Die Bedeutung des Biophotonenfeldes
Genetischer Code plus klassische Chemie reichen nicht aus, um die komplexen Stoffwechselvorgänge zu erklären. So versteht es unser Organismus, mit einer verblüffenden Genauigkeit Schwankungen in Nahrungsangebot auszugleichen und genau jene Substanzen auszuwählen oder umzubauen, die er braucht, um abgestorbene Zellen zu ersetzen. Wäre beispielsweise, so der Physiker Popp, die Wachstumsrate der Darmzellen nur um wenige Prozent erhöht, würde der Menschen innerhalb weniger Tage an Darmverschluß sterben.
Wie stimmen die Zellen ihre Aktionen unter wechselnden Außeneinflüssen aufeinander ab mit dem Ziel, den gesamten Organismus zu erhalten? Wie kommt es, daß in jeder Zelle pro Sekunde Hunderttausende von exakt koordinierten chemischen Umsetzungen stattfinden, durch die in unserem Körper unter anderem 600 Milliarden neue Zellen täglich gebildet werden?
Wenn wir auch weit davon entfernt sind, dieses gigantische Wunder zu begreifen, können wir es doch als gesichert annehmen, daß es dazu eines präzise arbeitenden Informations-Netzwerks bedarf. Die sogenannte Entschlüsselung des menschlichen Genoms, weltweit als Meilenstein menschlicher Forschungstätigkeit gepriesen, vermag die entscheidenden Rätsel nicht zu lösen. Wenn ich weiß, daß ein bestimmtes Gen ein gewisses Enzym codiert, so habe ich noch keine Ahnung davon, wie es der Zelle gelingt, dieses Enzym genau zur richtigen Zeit zu produzieren und an der richtigen Stelle einzusetzen. Wenn ich weiß, welches Gen welches Protein verschlüsselt, verstehe ich noch nicht, wie es der Körper zuwege bringt, sehr unterschiedliche Proteine zur richtigen Zeit in der richtigen Menge zu produzieren, um z.B. ein solch komplexes Organ wie das Auge zu schaffen. Dies alles erscheint noch rätselhafter, wenn man bedenkt, daß jede Zelle den gesamten Bauplan des Körpers enthält. "Die Gene, wie sie von der Wissenschaft bis heute verstanden werden, definieren nur die Zusammensetzung der potentiellen molekularen Bauteile des Organismus, der Proteine. Über Form und Organisationsprinzipien ist damit noch überhaupt nichts gesagt" (M. Bischof, Das Licht in unseren Zellen, Seite 253).
Anders gesagt: Ein Bauplan allein macht noch kein Gebäude. Es bedarf einer Instanz, die den Bauplan deutet und in Anweisungen umsetzt, um Bauarbeiter zur richtigen Zeit mit dem richtigen Material an die richtige Stelle zu dirigieren. Diese Instanz muß in der Lage sein zu erkennen, wo renovierungsbedürftige Stellen am Gebäude sind und die entsprechenden Reparaturmaßnahmen ergreifen. Nach Auffassung der Biophotonenforscher dient kohärentes Licht als ideale Brücke zwischen dem (geistigen) Bauplan und der sichtbaren materiellen Struktur eines Organismus.
Laserlicht - Licht mit besonderen Eigenschaften
Unter Laser stellen sich die meisten Menschen eine Art stark gebündeltes Licht vor, das in der Lage ist, Material zu zerschneiden, Körpergewebe ebenso wie ein Stück Metall. Ein solcher sogenannter heißer Laser arbeitet mit hohen punktuell fokussierten Energien und findet vielfältige Anwendungen im technischen und medizinischen Bereich. Kalte Laser dagegen arbeiten nur mit einem Bruchteil dieser Intensität (dreitausendmal geringer als eine Glühbirne) und entwickeln keine Hitze. Das, was für Laser typisch ist, ist also keineswegs seine Hitzeentwicklung oder seine Eigenschaft, Objekte zu zerteilen beziehungsweise zu verdampfen. Laser werden zum Beispiel auch bei der Nachrichtenübermittlung eingesetzt, wo ebenfalls die besonderen Eigenschaften dieses Lichts genutzt werden.
Was sind das für besondere Eigenschaften?
Wird Strom durch den Glühdraht einer Glühbirne geleitet, so wird Licht erzeugt, das heißt Lichtwellen bzw. Lichtteilchen (Photonen) . Diese Lichtwellen haben allerdings sehr unterschiedliche Wellenlängen und entstehen zu ganz verschiedenen Zeiten. Das bedeutet, daß die einzelnen Wellen (Photonen) nicht zur gleichen Zeit Wellenberg oder -tal aufweisen. Mittels der Lasertechnik (Laser gibt es seit 1960) wird eine solche ungeordnete Abstrahlung des Lichts verhindert und erreicht, daß die Photonen zur selben Zeit ausgestrahlt werden, wodurch sie die gleiche Phasenlage besitzen. Bei diese stimulierten Emission - Laser ist eine Abkürzung für Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation (Lichtverstärkung durch stimulierte Strahlungsemission) - entsteht also phasenstabiles kohärentes Licht im Unterschied zum thermischen Licht einer Glühbirne. Diese Eigenschaft der Kohärenz fanden nun die Biophotonenforscher auch bei dem Licht, das die Zellen aussenden, weshalb sich die Vermutung einiger Biochemiker, dieses Licht sei lediglich ein Nebenprodukt von Stoffwechselvorgängen, kaum mehr aufrechterhalten ließ. Dagegen sprach auch, daß die DNS, Träger der Erbinformation, 90 Prozent des Lichts abstrahlt, obwohl sie am Stoffwechsel gar nicht direkt teilnimmt. Hier zeigte sich eine interessante Parallele zum technischen Laser: Nur bestimmte Materialien sind in der Lage, Lichtenergie zu speichern, um sie dann lawinenartig wieder abzugeben. In der Laser/Maser-Technik werden zum Beispiel Rubinkristalle, Gase wie Helium und Neon oder Hohlräume als Lichtspeicher verwendet. Auch die DNS besitzt hervorragende Lichtspeichereigenschaften, und zwar einmal durch ihre Basenpaare, die Strickleiter der DNS-Doppelhelix, zum anderen durch ihre spiralige Hohlraumstruktur. Allerdings endet hier schon die Parallele. Denn: Die Speicherfähigkeit der DNS übertrifft die technischer Laser um ein Vielfaches und damit auch ihr Vermögen, Informationen zu speichern und über größere Entfernungen weiterzugeben. Forscher ermittelten für die DNS eine gewaltige Speicherkapazität in der Größenordnung von 10²° Bits. Diese riesige Informationsmenge ermöglicht es der DNS, die komplexen Stoffwechselabläufe aufeinander abzustimmen, indem spezifische Lichtsignale von anderen biologischen Stoffen und Organen aufgefangen werden. "So entspricht Licht von grüner Farbe etwa der Ausdehnung der Zellorganellen und kann deshalb auf diese einwirken; blaues Licht hat die Länge von Biomolekülen, und ultraviolettes Licht mit seiner noch kürzeren Wellenlänge ist geeignet, die DNS beträchtlich zu beeinflussen und z.B. die Basenpaare zu magnetisieren, während eine haardicke Infrarotwelle gut in den Zellraum hineinpaßt, aber auch die Wasserstoffbrücken zwischen den Basenpaaren der DNS aufbrechen kann" (Bischof, Seite 262). Bischof weist in diesem Zusammenhang darauf hin, daß es sicherlich kein Zufall ist, daß viele Biomoleküle wie die DNS eine spiralförmige Antennengeometrie aufweisen. Beispiele dafür sind die rechtsdrehende Milchsäure, die linksdrehenden Aminosäuren, rechts- und linksdrehender Zucker, Hämoglobin, Melanin, ATP, auf Zellebene die Mikrotubuli und die RNS, auf der Ebene des Gewebes das Kollagen von Bindegewebe, Knochen und Knorpel und das Keratin in Haut, Haaren und Nägeln.
Wenn hier auch die Vorgänge im einzelnen noch längst nicht aufgeklärt sind, so hat die Biophotonenforschung doch die überragende Bedeutung des Lichts für biologisches Leben bewiesen.
In weitergehenden Modellen Popps und anderer Forscher gilt das Biolicht als Brücke zwischen der immateriellen Ebene der Information und der dichten Körpermaterie, wobei für diese Betrachtung nicht relevant ist, ob diese Information im Vakuum versteckt ist oder von einem gesonderten morphogenetischen Feld (nach Sheldrake) getragen wird.
Popps Erkenntnisse verändern auch unsere bisherige Sicht der Nahrungsmittel, denn letztlich seien wir Menschen weder Vegetarier noch Fleischesser oder Allesesser, sondern Lichtsäuger. Denn nach Popp ist die Energie, die wir aus der Nahrung ziehen, letztlich die von Pflanzen gespeicherte Energie des Sonnenlichts.
Damit erscheinen Berichte von Forschern in einem neuen Licht, die im Himalaja Menschen getroffen haben wollen, die kaum mehr etwas essen und sich doch bester Gesundheit und Vitalität erfreuen. Leben diese Menschen direkt von Licht?
Therapie mit Softlasern
Gehört vermutlich die Lichttherapie zu den ältesten Therapieformen der Welt, so ist die Therapie mit Laserlicht eine sehr junge Therapie. Sie konnte allerdings an Erkenntnisse von Forschern zu Beginn des 20. Jahrhunderts anknüpfen, die die Wirkung bestimmter Farben auf biologische Organismen beschrieben und therapeutisch einsetzten.
Der amerikanisch-indische Arzt Ghadiali (1873-1966) faßte seine langjährigen Beobachtungen in einem Handbuch der Farbtherapie zusammen, das noch heute vielen Farbtherapeuten wichtige Anregungen vermittelt
Ein kleiner Auszug aus seiner Liste der Farbindikationen:
Rot: allgemein stimulierend, blutbildend, leberanregend
Orange: anregend für die Schilddrüse, krampflösend, blutreinigend, unterstützt die Lungenfunktion
Violett: stärkt die Milz, baut Leukozyten auf
Grün: stabilisiert die Emotionen, regt die Hypophyse an, baut Muskeln und Gewebe auf, desinfiziert.
Nach Ghadiali können Farbschwingungen mit chemischen Elementen oder Molekülen in Resonanz treten.
Etwa zur gleichen Zeit untersuchte der amerikanische Arzt Spitler die Wirkung verschiedenfarbigen Lichts auf das vegetative Nervensystem und das Hormonsystem, wobei er das Licht über die Augen applizierte. Offensichtlich gab es eine direkte Verbindung zwischen den Augen und den Teilen des Gehirns, die diese Systeme steuerten. Sein Verfahren zur Balancierung des Nervensystems mittels Farben nannte er 'Syntonics'.
Erst in den siebziger Jahren, nach einer Phase der Vorherrschaft von Biochemie und Pharmazie, knüpften Forscher wie Liberman, Frenkel und Parry an diese Erkenntnisse an, indem sie Licht zur Heilung von Winterdepressionen (SAD), gegen Störungen des Biorhythmus, aber auch bei Streß und Lernschwierigkeiten einsetzten.
Die Geschichte der modernen Lasermedizin begann in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts in der Sowjetunion. Sowjetische Softlaserforscher - hier ist vor allem der Name Injuschin zu nennen - bestätigten die Erkenntnisse von Ghadiali: Die Wirkungen des Laserlichts waren abhängig von der verwendeten Wellenlänge und hatten nichts zu tun mit der Intensität des Lasers. Offensichtlich traten, ganz wie schon Ghadiali vermutete, bei genau definierten Frequenzen Resonanzen mit bestimmten Biomolekülen und Organstrukturen auf, die durch die Kohärenzeigenschaft des Laserlichts verstärkt wurden. Als besonders heilsam erwies sich rotes Laserlicht, was die große Verbreitung des Helium-Neon-Lasers in der Lasertherapie erklärt. Sein breites Anwendungsspektrum umfaßt:
• Unterstützung der Wundheilung,
• Anregung des körpereigenen Immunsystems,
• Behandlung von Geschwüren, Asthma, Bluthochdruck, entzündlichen Darmkrankheiten
und Magengeschwüren, Gelenk- und Stoffwechselkrankheiten,
• Einsatz in der Schmerztherapie.
In der Tradition dieser Erfahrungen steht auch der amerikanische Arzt Dr. Todd Ovokaitys mit der von ihm entwickelten neuen Lasertechnologie. Wie Injuschin arbeitet er mit zirkulär oder elliptisch polarisiertem Licht, verwendet aber zwei Laser mit gegenläufig orientierten und sich überlagernden Lichtwellen. Das so entstehende 'unsichtbare Licht' (durch Auslöschung bei der Interferenz) konserviert und transportiert auch höhere informationsvermittelnde Schwingungfrequenzen des Vakuumsfeldes (siehe oben), so daß Informationen, die dem Immunsystem und der Stoffwechselsteuerung dienen, wieder verfügbar gemacht werden können und Zellstrukturen auch jenseits des Alterungsprozeß wiederherstellbar werden.
Literaturhinweise zum Thema:
(nicht repräsentativ und ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
• M. Bischof: Das Licht in unseren Zellen
Verlag Zweitausendeins, Frankfurt. a. M. 1995
• H.P. Dürr, F.-A. Popp u. W. Schommers: Elemente des Lebens
Verlag Graue Edition, Schweiz (Zug) 2000
• F.-A. Popp: Die Botschaft der Nahrung. Wir ernähren uns mit Licht.
Verlag Zweitausendeins, Frankfurt. a. M. 2000